Perfekt im Alltag
Lesen Sie gerne Romane? Dann wissen Sie: Das geschriebene Deutsch unterscheidet sich sehr vom gesprochenen. Deutlich wird das beim Erzählen in der Vergangenheit. Hören Sie dazu dieses Beispiel in zwei Varianten. Sie hören zuerst die Version in der Schriftsprache:
Gestern traf ich meine Freundin Clara. Wir sahen uns das erste Mal seit Februar 2020 wieder. Es war sehr schön. Wir saßen bei ihr auf dem Balkon und tranken Tee und aßen Kuchen. Sie erzählte mir, dass sie wahrscheinlich nach Berlin ziehen wird. Außerdem wurde ihr Sohn im April Vater. Ich war total überrascht. „Dann bist du jetzt also Oma!“, rief ich. Dann gratulierte ich ihr, und Clara holte der Sektalkoholisches Getränk, ähnlich wie ChampagnerSekt aus dem Kühlschrank, um anstoßen aufhier: ≈ vor dem Trinken gute Wünsche sagen fürdarauf anzustoßen. Nach zwei Stunden musste ich gehen, ich hatte noch eine Verabredung mit meinem Cousin. Wir wollten zusammen spazieren gehen. Aber mein Cousin kam nicht. Er versetzenhier: ugs.: warten lassen und nicht kommenversetzte mich, weil er die die Abendschicht, -enArbeitszeit am Abend in einer Institution, in der zu verschiedenen Zeiten gearbeitet wirdAbendschicht im Supermarkt arbeiten musste. Also ging ich alleine in den Park. Ich rief noch ein paar Freunde an, aber niemand hatte Zeit. Trotzdem hatte ich viel Spaß. Der Spaziergang war sehr schön, und das Wetter war wirklich super.
Und wie würden Sie dasselbe in einem Gespräch sagen? Hören Sie jetzt die Version in der Alltagssprache:
Gestern habe ich meine Freundin Clara getroffen. Wir haben uns das erste Mal seit Februar 2020 wiedergesehen. Es war sehr schön. Wir haben bei ihr auf dem Balkon gesessen und haben Tee getrunken und Kuchen gegessen. Sie hat mir erzählt, dass sie wahrscheinlich nach Berlin ziehen wird. Außerdem ist ihr Sohn im April Vater geworden. Ich war total überrascht. „Dann bist du jetzt also Oma!“, habe ich gerufen. Dann habe ich ihr gratuliert, und Clara hat Sekt aus dem Kühlschrank geholt, um darauf anzustoßen. Nach zwei Stunden musste ich gehen, ich hatte noch eine Verabredung mit meinem Cousin. Wir wollten zusammen spazieren gehen. Aber mein Cousin ist nicht gekommen. Er hat mich versetzt, weil er die Abendschicht im Supermarkt arbeiten musste. Also bin ich alleine in den Park gegangen. Ich habe noch ein paar Freunde angerufen, …
Erklärungen
In der gesprochenen Sprache verwendet man meistens das Partizip Perfekt. Das ist aber nicht bei allen Verben so: Die Verben sein, haben, dürfen, können, sollen, müssen und wollen werden auch in der Alltagssprache meistens im Präteritum verwendet.
Richtig reagieren
Üben nun Sie! Sie hören Sätze im Präsens. Danach hören Sie ein Signal! Erzählen Sie dann in der Alltagssprache, aber dieses Mal in der Vergangenheit.
Mein Alltag als Sekretär ist nicht besonders speziell.
Ich gehe immer früh zur Arbeit.
So habe ich im Büro meine Ruhe.
Zuerst muss ich die Post erledigen.
Danach kann ich eigentlich wählen:
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