Viele wollen es. 57 Prozent der Deutschen sagen in einer Umfrage des das Meinungsforschungsinstitut, -eInstitut, das systematische Untersuchungen zum Markt und dem Kaufinteresse der Menschen machtMeinungsforschungsinstituts YouGov, dass sie für ein Tempolimit von 130 Stundenkilometern auf Autobahnen sind. Genauso sind es Menschen aus die Wịssenschaft, -enspezieller Sektor (z. B. Verkehr), in dem viel Wissen gesammelt wirdWissenschaft, Politik, die Kịrche, -nhier: alle Institutionen der katholischen und protestantischen ReligionKirche und dem aus dem öffentlichen Lebenvon den Medienöffentlichen Leben, die im das Bündnis, -sehier: Organisation, in der mehrere Vereine und Institutionen kooperierenBündnis das Tẹmpolimit, -sjuristische Norm, wie schnell Autos maximal fahren dürfenTempolimit jetzt! aktiv sind. Einer davon: Sebastian Vettel, der vier Saisons der Formel-1 gewonnen hat.
Einer, der es definitiv nicht will, ist Verkehrsminister Volker Wissing. Der Politiker aus der Freien Demokratischen Partei (FDP) ist gegen staatlichhier: von der Regierungstaatliche Limitierungen im Straßenverkehr. Er sagt: „Autofahren bedeutet Freiheit.“ Mit dieser Meinung ist Wissing in seiner Partei und in Deutschland nicht allein.
Fast allein ist das Land aber mit der Möglichkeit, auf Autobahnen so schnell zu fahren, wie man will. In Europa hat nur ein anderer Ort kein Limit: die Isle of Man in der die Irische SeeMeer zwischen den Inseln Irland und GroßbritannienIrischen See. Autobahnen gibt es dort aber keine. Auch insgesamt gibt es nur wenige andere Länder ohne die Maximalgeschwindigkeit, -enMaximum, wie schnell Autos fahren dürfenMaximalgeschwindigkeit, sie haben aber schlechte Straßen.
Über ein Tempolimit diskutiert man in Deutschland schon ziemlich lang – und meistens emotional. Dabei ist 1953 ein wichtiges Jahr. Damals fand ụnterhier: vonunter Kanzler Konrad Adenauer eine große Deregulierung der Geschwindigkeit statt: Menschen in Pkw und auf Motorrädern durften überall in der die Bụndesrepublikhier: WestdeutschlandBundesrepublik so schnell fahren, wie sie wollten und konnten. Westdeutschland lebenhier: sich freuen, dass man … hatlebte seinen Mythos der Autobahn. Anders in der Deutschen Demokratischen Republik: Dort waren 100 Stundenkilometer auf Autobahnen das Maximum, 80 außerhalb von Orten und 50 in Orten.
Weil in der Bundesrepublik die Zahl der der/die Verkehrstote, -nPerson, die im Straßenverkehr gestorben istVerkehrstoten deutlich stieg, einführenhier: zu einer Norm machenführte die Regierung im Jahr 1957 für Orte eine Maximalgeschwindigkeit von 50 Stundenkilometern einführenhier: zu einer Norm machenein. Diese Norm hatte viele der Gegner, -↔ Freund/UnterstützerGegner: den der Ạllgemeine Deutsche Automobil-ClụbVerein, der für die Interessen von Autofahrern spricht und Mitgliedern bei Pannen hilftAllgemeinen Deutschen Automobil-Club (ADAC), die Autoindustrie, aber auch Menschen aus Politik und Wissenschaft.
Im Jahr 1972 kam die Einführung eines Tempolimits von 100 Stundenkilometern auf die Lạndstraße, -nStraße zwischen zwei Orten/DörfernLandstraßen. Auch über diese Aktion gegen die vielen Verkehrstoten gab es intensive Diskussionen.
Monate später kam die Ölkrise – und mit ihr ab November 1973 ein vorübergehendfür eine Zeit lang; nicht für immervorübergehendes Tempolimit von 100 Stundenkilometern auf Autobahnen. So wollte man den der Erdölverbrauch≈ Benutzen von BenzinErdölverbrauch reduzieren. Aber der Protest war groß. Ganz vorn dabei war der ADAC, der eine Kampagne mit dem Motto „Freie Fahrt für …👄 hier: keine Limits/Verbote für …Freie Fahrt für freie Bürger“ startete. Mit Erfolg: Nach 111 Tagen endete das Tempolimit auf Autobahnen. Ab dem 15. März 1974 durfte man wieder so viel Gas geben👄 schnell fahrenGas geben, wie man wollte. Das ist bis heute auf circa 70 Prozent der deutschen Autobahnen möglich. Dort gibt es nur die Empfehlung für eine Geschwindigkeit von 130 Stundenkilometern.
Die Debatte über das Tempolimit hat trotzdem nicht aufgehört. Und auch 50 Jahre später spielen die mächtighier: mit viel Kontrollemächtige deutsche Autolobby und das (oft auch von ihr verwendete) Freiheitsargument noch immer zentrale Rollen – obwohl die Welt heute eine andere ist.
Da ist vor allem die Frage, ob ein Tempolimit gegen die Klimakrise hilft. Anfang dieses Jahres hat das Umweltbundesamt eine die Studie, -nsystematische UntersuchungStudie publiziert. Sie zeigt, dass ein Limit von 120 Stundenkilometern einen größeren Effekt hätte als bis jetzt gedacht. Pro Jahr könnte man die die Treibhausgasemission, -enEmission von Gasen, die einen negativen Effekt auf die Änderung des Klimas haben, z. B. CO2Treibhausgasemissionen des deutschen Straßenverkehrs so um 4,2 Prozent reduzieren.
Elementar ist außerdem die Frage, ob ein Tempolimit den Verkehr sicherer macht. Klar ist: Je schneller ein Auto unterwegs ist, desto länger dauert das Bremsen bis zum Stoppen. Das Nachrichtenportal Spiegel Online hat den der ỤnfallatlasStatistik, die zeigt, wo wie viele Unfälle passierenUnfallatlas der die statịstischen Ämter des Bụndes ụnd der Länder (Pl.)Ämter für ganz Deutschland und für die 16 Landesteile in der föderalistischen Struktur: Sie publizieren Statistiken.statistischen Ämter des Bundes und der Länder analysiert. Das Resultat: jehier: proJe eine Milliarde gefahrener Kilometer gibt es auf der Autobahnabschnitt, -eTeil von einer AutobahnAutobahnabschnitten mit Tempolimit 0,95 tödlichhier: so, dass jemand dabei stirbttödliche Unfälle. Auf die Strẹcke, -nhier: AutobahnabschnittStrecken ohne Tempolimit sind es 1,67 tödliche Unfälle – rund 75 Prozent mehr.
Warum lieben viele Deutsche das schnelle Fahren trotzdem so sehr? Fragt man Verkehrspsychologen, hört man bald wieder das große Wort dieser Debatte: Freiheit. Aber dominiert der Wunsch danach wirklich die kollektive Psyche und entscheidet über das Tempo deutscher Autofahrerinnen?
Eine Antwort liefernhier: ≈ habenliefert eine Studie das Institut der deutschen WịrtschaftInstitut, das für den Wirtschaftssektor Studien macht und publiziertdes Instituts der deutschen Wirtschaft aus dem Jahr 2021. Sie zeigt: 77 Prozent der Autofahrer sind auf Autobahnabschnitten ohne Tempolimit langsamer als 130 Stundenkilometer unterwegs. Zwölf Prozent fahren dort zwischen 130 und 140 Stundenkilometer. Nur weniger als zwei Prozent fahren schneller als 160.
Inzwischen ist auch die Mehrheit der Mitglieder des ADAC für ein Tempolimit. Der der Verbạnd, ⸚eOrganisation, die für die Interessen von einer speziellen Gruppe sprichtVerband der Automobilindustrie ist noch dagegen. Und die Regierung? Im Koalitionsvertrag steht auf Wụnsch (vọn)weil es sich … wünschtauf Wunsch der FDP: „Ein generẹllhier: für alle Autos und Autobahnabschnittegenerelles Tempolimit wird es nicht geben.“
Neugierig auf mehr?
Dann nutzen Sie die Möglichkeit und kombinieren Ihr optimales Abo ganz nach Ihren Wünschen.