Manches ändert sich nie. Feiern zum Beispiel, das kann der FC Bayern München seit vielen, vielen Jahren. In München feiern sie schon länger, als es die die Fußball-BundesligaSpielklasse der besten Fußballklubs DeutschlandsFußball-Bundesliga gibt. Den ersten der Meistertitel, -hier: Titel für das Gewinnerteam der FußballsaisonMeistertitel gewinnt der Verein nämlich am 12. Juni 1932, lange vor dem Start der Bundesliga. Und noch immer ist es so: Wenn der FC Bayern München die Meisterschaft gewinnt, wird München zur Partystadt.
Es beginnt mit den Fans. Dass Fans ihre Mannschaft zu das Auswärtsspiel, -eSpiel, das in der Stadt einer anderen Mannschaft stattfindetAuswärtsspielen begleitenhier: mit … zu einem anderen Ort fahrenbegleiten, ist im Jahr 2022 selbstverständlich. Aber 1932 ist es das noch nicht. Das Finale der deutschen die Meisterschaft, -enTurnier, bei dem ein Team einen Meistertitel gewinnen kannMeisterschaft im Jahr 1932 findet in Nürnberg statt – und Tausende Fans fahren hin. Eine Zugverbindung gibt es, aber nicht alle haben genug Geld für ein Ticket. Ein paar Hundert Arbeitslose nehmen für den rund 175 Kilometer langen Weg dorthin das Fahrrad.
55 000 Zuschauer sitzen bei einer Temperatur von 30 Grad im Stadion auf den Tribünen, um das Spiel zwischen dem FC Bayern und Eintracht Frankfurt zu sehen. Die Münchener gewinnen 2:0 – es ist die erste Mannschaft aus München, die den Titel gewinnen kann. Ein Jahr vorher hatte der der Stadtrivale, -nhier: Mannschaft aus derselben StadtStadtrivale TSV 1860 München im Finale gegen Hertha BSC Berlin verloren.
Die die Rückkehrvon: zurückkehren ≈ zurückkommenRückkehr nach München wird für die Fußballer zum Triumph: Die Stadt feiert die Spieler und ihren Erfolg. Die Mannschaft wird mit die Kutsche, -nWagen, der von Pferden gezogen wirdKutschen vom Hauptbahnhof über den Marienplatz zur die Siegesfeier, -nFest zum Feiern eines Siegs (der Sieg, -e: ≈ Gewinnen)Siegesfeier in eine bekannte die Wirtschaft, -enhier: GaststätteWirtschaft gefahren. hinterher≈ späterHinterher ist die Kutschfahrt durch die Stadt für manche der Anfang des Phänomens, aus dem später die der Autokorso, -sFeier auf den Straßen, z. B. für eine Hochzeit oder einen Sieg: Viele Autos fahren in einer Reihe und machen Lärm.Autokorsos werden. Bei denen fahren Autos eines Herstellers, der den Klub sponsort.
Der Meistertitel ist der der Höhepunkt, -ehier: wichtigster Moment in der GeschichteHöhepunkt der Anfangsjahre des 1900 gründenstartengegründeten Vereins. Der Verein gibt seinen Fans etwas zurück: Den Arbeitslosen, die mit dem Fahrrad zum Spiel gefahren waren, zahlt er hinterher die Kosten für die Übernachtung und die Eintrittskarten zum Spiel.
Der Meistertitel ist auch der Höhepunkt der Karriere von der Präsident, -enhier: ChefPräsident Kurt Landauer und Trainer Richard Dombi – und der Beginn einer dunkelhier: <=> glücklichdunklen Zeit.
Die Rolle des Vereins im Nationalsozialismus ist komplex und kontrovers.
Denn die Zeit von Landauer und Dombi endet schon wenig später, weil beide der Jude, -nPerson, deren Religion die Thora als Basis hatJuden sind. Als im Januar 1933 Adolf Hitler und die Nationalsozialisten an die Regierung kommen, verstehen sie, dass sie in Deutschland nicht mehr viele Möglichkeiten haben. Landauer von seinem Amt
zurücktreten≈ wählen, nicht mehr weiter in einer offiziellen Position zu arbeitentritt noch 1933 von seinem Amt
zurücktreten≈ wählen, nicht mehr weiter in einer offiziellen Position zu arbeitenvon seinem Amt zurück, Dombi etwas später.
Nach der Pogromnacht im November 1938 wird Landauer ins Konzentrationslager Dachau gebracht. Nach vier Wochen darf er wieder gehen und kann in die Schweiz fliehenaus dem Land weggehen, weil man z. B. in Gefahr istfliehen. Auch Dombi geht dorthin. Keiner der beiden stirbt im Holocaust, anders als die vier Geschwister von Landauer.
Trotzdem kehrt Landauer 1947, zwei Jahre nach Kriegsende, nach München zurück – und wird wieder Präsident des Vereins. Im Verein wird man sich später lange erzählen, dass es die Liebe zum FC Bayern war, die ihn zurückbringen nachhier: machen, dass jemand nach … zurückkommtzurück nach München zurückbringen nachhier: machen, dass jemand nach … zurückkommtgebracht hat. Eigentlich ist es aber die Liebe zu seiner späteren Frau, wegen der er wieder in Deutschland lebt.
Die Person Kurt Landauer ist ein sehr gutes Symbol für die komplexe und ambivalentso, dass man unterschiedliche Meinungen zu einer Sache haben kannambivalente Position des FC Bayerns während des Nationalsozialismus. Zwar umsetzenrealisierensetzt der Verein die sogenannte die Arisierungrassistische Politik, mit der die Gesellschaft so arisch wie möglich werden sollArisierung später umsetzenrealisierenum als andere Klubs – Juden bleiben beim FC Bayern also längere Zeit Mitglieder als in anderen Vereinen. Aber auch bei den Bayern sind viele der/die Verantwortliche, -nhier: Person in einer hohen Position in einer Organisation oder FirmaVerantwortliche Mitglied der die NSDAPkurz für: Nationalsozialistische Deutsche ArbeiterparteiNSDAP. Neue historische Untersuchungen – die der Verein selbst in Auftrag gebenin einem Auftrag darum bitten, … zu erledigenin Auftrag gegeben hat – zeigen, dass die Rolle des Vereins im Nationalsozialismus komplexer und kontroverser war, als lange annehmenhier: vermutenangenommen wurde.
Nach dem Krieg werden die Bayern schnell eine der besten Mannschaften des Landes. Nur ein einziges Mal absteigenhier: in eine schlechtere Liga wechseln müssensteigt der Verein aus der ersten Liga absteigenhier: in eine schlechtere Liga wechseln müssenab, in der Saison 1954/55. In der Saison danach ist er aber wieder zurück. Trotzdem fehlen die Bayern unter den ersten Teilnehmern, als in der Saison 1963/64 die ersten Spiele in der neu gegründeten ersten Fußball-Bundesliga stattfinden.
Seit der Saison 1965/66 spielt der FC Bayern ohne Pause in der ersten Liga – ein Rekord.
Nur zwölf Teams sind zum Start der Liga dabei. Sie werden auf Basis der letzten zwölf Jahre auswählenhier: aus allen wählenausgewählt. 1964 sind dann aber auch die Bayern dabei.
Seit der Saison 1965/66 spielen sie ohne Pause in der ersten Liga – auch das ein Rekord. 31 Mal werden sie seit 1966 deutscher Meister, 20 Mal gewinnen sie den der Pokal, -ehier: Turnier mehrerer Fußballklubs aus den drei besten Ligen DeutschlandsPokal. Auch bei den europäischen Klubturnieren hat der FC Bayern München immer wieder Erfolg.
Rekordzeit in der ersten Liga, Rekord-Meister, Rekord-Pokalsieger: Nicht nur wegen des großen Erfolgs hassen<=> liebenhassen viele Fußballfans von anderen Mannschaften den reichen Erfolgsklub. Ein Grund dafür ist seine Strategie, anderen Vereinen die besten Spieler teuer abkaufenfür viel Geld kaufen vonteuer abzukaufen.
Aber auch Kritiker müssen ehrlich sagen, dass der FC Bayern vieles gut macht. Er ist bekannt für sein das soziale Engagement, -shier: starke soziale Aktivitätsoziales Engagement, überlebt finanziell auch ohne Investor und macht eine vorbildlichwie ein ideales Beispiel, an dem man sich orientieren kannvorbildliche die Jugendarbeithier: Castings, Trainings und soziale Aktivitäten für den JugendsportJugendarbeit.
Den Münchenern kann die Kritik fast egal sein. Der nächste Autokorso zur Siegesfeier kommt bestimmt.
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