Eigentlich findet Homer seinen Bauch in Ordnung. Aber ein paar Kilogramm weniger? Gerne. Also versucht es der Familienvater in der US-Zeichentrickserie „Die Simpsons“ mit einer komfortablen Diät. Sie versprẹchenhier: sagen, dass es garantiert … möglich machtverspricht ạbnehmenhier: Gewicht verlierenAbnehmen nur durch das Hören von Kassetten im Schlaf. Genau das Richtige für Homer. Dumm aber, dass die Firma ihm keine Kassetten zum Abnehmen, sondern zum Vokabellernen schickt. Das Resultat: Homer wird nicht dünner. Aber er wird für kurze Zeit zum lebenden Wörterbuch.
Eine typische „Simpsons“-Episode? Klar. Aber trotzdem nicht ganz absurd. Denn die Sạche mịthier: ≈ das Wissen über …die Sache mit dem Lernen im Schlaf beschäftigenhier: ≈ eine wichtige Frage sein für; sehr interessieren beschäftigt uns Menschen schon ziemlich lange. Tipps gibt es dazu viele – vom das Vokabelheft, -eHeft: Man schreibt neue Wörter von einer Fremdsprache mit ihrer Bedeutung hinein.Vokabelheft unter dem das Kọpfkissen, -Ding aus Stoff: Darauf legt man im Bett den Kopf.Kopfkissen bis zum Hören von Lerninhalten auf Youtube in der Nacht.
Lernen im Schlaf ist möglich. Aber es ist kompliziert.
Funktionieren manche Methoden vielleicht wirklich? Ist es möglich, im Schlaf Deutsch oder eine andere Sprache zu lernen? Beim Suchen nach Antworten helfen zwei Schweizer Experten für Schlaf und das Gedächtnis, -se≈ Speicher im Kopf: Mit ihm kann man sich an Dinge erinnern.Gedächtnis. Sie haben viele Untersuchungen in Schlaflaboren gemacht – mit zum Teil überrạschendso, dass man überrascht istüberraschenden die Erkẹnntnis, -seneues WissenErkenntnissen. Eine davon ist: Ja, das Lernen von neuen Vokabeln im Schlaf ist möglich. Aber es ist kompliziert.
Simon Ruch arbeitet heute in der die kọgnitive Neurowissenschaft, -en≈ Neurologie im Sektor Denken und VerstehenKognitiven Neurowissenschaft an der die Fẹrnuni, -skurz für: Fernuniversität = Universität an einem anderen Ort: Man lernt allein zu Hause und schickt Fragen oder Aufgabenlösungen an einen Lehrer.Fernuni Schweiz im Kanton Wallis. Im Jahr 2019 hat er noch an der Universität Bern mit Kolleginnen und Kollegen eine Studie publiziert. Die Arbeit hat nicht nur in der die SchlafforschungArbeit für mehr Wissen durch systematische Untersuchungen zum Schlaf Schlafforschung für Furore sọrgen≈ großes Interesse von sehr vielen Menschen bekommenfür Furore gesorgt.
„Wir konnten zum ersten Mal zeigen, dass Menschen im der Tiefschlaf≈ Teil vom Schlaf: Man wird daraus nicht leicht wach.Tiefschlaf Wörter einer Fremdsprache mit ihrer deutschen Übersetzung neu lernen und im der Wạchzustand≈ Situation: Man ist wach. Wachzustand wieder ạbrufenhier: sich erinnern anabrufen können“, sagt Ruch. In der Studie haben 41 Schlafende über Kọpfhörermit einem Gerät: Man trägt es direkt an den Ohren und kann damit z. B. Musik hören.über Kopfhörer Fantasiewörter und dazu eine Bedeutung gehört, zum Beispiel Guga – Vogel oder Guga – der Elefạnt, -engroßes, graues Tier mit sehr langer Nase: Es lebt in Afrika und Asien.Elefant. Nach dem aufwachenwach werdenAufwachen haben die der/die Fọrschende, -nPerson: Sie arbeitet systematisch für mehr Wissen. Forschenden gefragt: Ist Guga etwas Großes oder Kleines? Die Personen konnten 60 Prozent der Fantasiewörter korrekt als etwas Großes oder Kleines identifizieren – aber nur, wenn sie das zweite Wort des das Wọrtpaar, -ehier: zwei Wörter in verschiedenen Sprachen: Sie bedeuten das Gleiche.Wortpaares in einer speziellen Schlafphase gehört haben.
Wichtig war, dass das Hören in den „Up-states“ passiert. In diesen Phasen sind alle die Gehịrnzelle, -nkleinstes Teil vom Gehirn (das Gehịrn, -e: Organ im Kopf: Damit denkt und fühlt man.)Gehirnzellen aktiv. Sie dauern nur eine halbe Sekunde. „Up-states“ sịch ạbwechseln mịt≈ immer im Wechsel sein mit; immer eines nach dem anderen kommen wechseln sich ab mit passiven „Down-states“. Das sind inaktive Phasen.
Aber wie so vieles in der Schlafforschung ist das Phänomen komplex. Denn den Effekt der Schlafphasen hat Ruch in einer neuen Studie intensiver untersucht. Dabei hat das Lernen von das Wọrtmaterial, -ien≈ alle Wörter von einer Sprache; VokabelnWortmaterial überraschend in den „Down-states“ stattgefunden.
Ohne das Lernen am Tag funktioniert es schlecht.
Was bedeuten diese Untersuchungen für Deutschlernende? Was können Menschen mit einem Bett, aber ohne ein Schlaflabor tun? „Zuerst einmal bleibt die Erkenntnis: Unser Gehirn kann auch im Schlaf etwas komplett Neues lernen“, antwortet Ruch. „Aber im Alltag ist für Sprachlernende sicher ein anderes das Vorgehenhier: MethodeVorgehen effektiver – nämlich wenn sie schon gelernte Inhalte im Schlaf reaktivieren und konsolidieren.“
Ohne das Lernen am Tag funktioniert es also schlecht. Aber man kann seinen Schlaf benutzen, um sich später besser an die Vokabeln zu erinnern. Dafür gibt es verschiedene Methoden. Mit ihnen sịch beschäftigen mịthier: ≈ studieren; untersuchenbeschäftigt sich Björn Rasch. Er ist Biopsychologe an der Universität Freiburg in der Schweiz.
Rasch hat im Schlaflabor Studien mit der Rosenduft, ⸚eAroma von Rosen: Man kann es riechen. Rosenduft, das Geräusch, -eEin Geräusch kann man hören.Geräuschen und dem ạbspielenhier: ≈ machen, dass man … hören kannAbspielen von holländischen Vokabeln gemacht. Auch er sagt: „Im Schlaflabor habe ich ein kontrolliertes Setting. Dort sind andere Dinge möglich als im normalen Alltag. Aber Lernende können zum Beispiel ausprobierenversuchen; probierenausprobieren, ob Musik oder Duft für sie einen Effekt haben. Anders als beim Abspielen von Vokabeln ist dabei das Risiko kleiner, dass das ihren Schlaf stört.“
So kann man beim Lernen am Tag einen der Dụftspender≈ Gerät: Daraus kommt ein spezielles Aroma.Duftspender benutzen. Den stellt man sich dann später neben das Bett. Riecht man den Duft wieder im Schlaf, kann das bekannte Aroma die Lerninhalte vom Tag reaktivieren.
Auch mit Musik kann man das versuchen. Wichtig dabei ist, sie beim Schlafen leise abzuspielen. „Wenn ich durch die Musik nachts aufwache oder schlechter schlafe, ist der positive Effekt weg“, sagt Rasch.
Eine Sache hilft garantiert beim Deutschlernen: genug schlafen.
Noch einfacher kann man einen anderen Tipp des Biopsychologen in den Alltag integrieren: „Es hilft, wenn ich kurz vorm Schlafen lerne oder das Gelernte wiederhole. Eine halbe Stunde davor ist eine gute Zeit.“
Elementar dabei ist, in der kurzen Pause zwischen Lernen und Schlafen so wenig verbale Informationen wie möglich aufnehmenhier: ≈ bekommen; hören oder lesenaufzunehmen. „Wenn ich nach dem Lernen noch zwei Stunden Netflix schauensehenschaue, ist das nicht optimal“, erklärt Rasch. Also besser Smartphone oder Buch wẹglegenhier: aufräumen; nicht mehr sehen aufweglegen und vor dem Schlafen noch einen kleinen Spaziergang oder ein bisschen Yoga machen.
Und zum Schluss noch ein Tipp von beiden der Wịssenschaftler, -Person: Sie arbeitet systematisch für mehr Wissen.Wissenschaftlern. Er ist nicht kompliziert und außerdem extrem effektiv. Rasch und Ruch empfehlen: genug schlafen. Das hilft garantiert beim Deutschlernen. Einfach nur weil man es tut – und das Gehirn seinen Job machen lässt.
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