Deborah Nyuon und Ralph Weidler, Südsudan und Deutschland, 36 und 53 Jahre
Deborah sagt: Beim Ausgehen in Nairobi habe ich Ralph kennengelernt. Das war 2015 – zu dieser Zeit hier: als Angestellte(r) bei … arbeitenbeschäftigt sein beiwar ich im Südsudan hier: als Angestellte(r) bei … arbeitenbeschäftigt sein beibei einer Firma beschäftigt sein beihier: als Angestellte(r) bei … arbeitenbeschäftigt und hatte außerdem einen eigenen Laden für die Schreibwaren (Pl.)Hefte, Papier, Stifte …Schreibwaren mit zwei Angestellten. Aber dụrchhier: mithilfe vondurch den Krieg im Südsudan habe ich das alles verloren.
Ich habe damals schon überlegt, in einem anderen Land neu anzufangen. Ein großer Teil meiner Familie lebt an vielen verschiedenen Orten auf der Welt, zum Beispiel in den USA, Kanada und Großbritannien. Durch Ralph war ich zum ersten Mal in Deutschland, habe die bayerische Kultur, das typische Essen dort und den kalten Winter kennengelernt. Als ich dann schwanger war, habe ich mich entschieden, umziehen und anfangen, bei … zu wohnenzu … ziehenzu ihm nach Deutschland zu zu … ziehenumziehen und anfangen, bei … zu wohnenziehen.
Vor dem der Ụmzug, -ü-evon: umziehenUmzug habe ich begonnen, Deutsch zu lernen. Das hat gut geklappt. Im Südsudan habe ich im Alltag drei Sprachen benutzt: Englisch, Arabisch und meine Muttersprache Nuer. Ich bin hier: schon gut können, weil es Routine ist, zu …ẹs gewohnt sein, zu …es deshalb ẹs gewohnt sein, zu …hier: schon gut können, weil es Routine ist, zu …gewohnt, zwischen Sprachen ẹs gewohnt sein, zu …ẹs gewohnt sein, zu …zu wechseln. Insgesamt spreche ich jetzt sieben Sprachen. Am Anfang haben Ralph und ich uns auf Englisch unterhalten. Jetzt wechseln wir zwischen Deutsch und Englisch. So machen wir es auch bei den Kindern.
Zuerst dachte ich, dass mir meine Heimat im Südsudan mehr fehlen wird. Aber wegen des Krieges gibt es sie jetzt nicht mehr.
Ralph und ich haben inzwischen nämlich zwei gemeinsamhier: von beiden zusammengemeinsame Kinder: Marcel ist drei Jahre alt und Cecilie sechs. Einen der größten kulturellen Unterschiede zwischen dem Südsudan und Deutschland sehenhier: merkensehe ich bei der die Erziehungvon: erziehen = hier: sich (pädagogisch) um … kümmernErziehung. In Ostafrika erziehengroßziehenziehen nicht nur die Eltern ein Kind erziehengroßziehengroß, sondern die ganze Familie. Und das sind bei mir sehr viele Menschen.
Außerdem finde ich den Lebensstil hier stressiger und schneller. Schon die Kinder bekommen viel der Drụckhier: Stress, immer besser zu seinDruck. Ich merke, dass …Ich merke, dass …Mir fällt auch Ich merke, dass …Mir fällt auf, dạss …auf, dass die Deutschen oft versuchen, politisch korrekt zu sein. Ich glaube, manchmal keine Angst haben, … zu tunsịch trauentrauen sie keine Angst haben, … zu tunsịch trauensich zum Beispiel nicht, nach meiner die Herkunft, -ü-ehier: Ort, wo man geboren und aufgewachsen istHerkunft zu fragen. Das finde ich eigentlich schade. Im Südsudan sind wir da weniger sensibelhier: vorsichtigsensibel.
Zuerst dachte ich, dass mir meine Heimat im Südsudan mehr fehlen wird. Aber wegen des Krieges gibt es sie jetzt nicht mehr. Mein Zuhause ist nun dort, wo ich viele liebe Menschen habe. Es ist besonders schön für mich, dass eine meiner Schwestern in Nürnberg wohnt. Das ist nicht so weit weg von uns.
Ralph sagt: Nach unserem ersten Treffen in Nairobi ging am nächsten Tag mein Flug zurück nach Deutschland. Es war das Ende einer kurzen Reise in die Stadt. Vorher war ich in verschiedenen afrikanischen Ländern. Debbie und ich ịn Kontạkt bleibenweiter Kontakt habenblieben in Kontakt und haben uns nach ein paar Monaten wiedergesehen.
Es war schwierig, für sie ein Besuchervisum für Deutschland zu bekommen. Aber als Debbie dann schwanger war und nicht nur als Besucherin kommen wollte, begann für uns ein rịchtige (-r/-s)wirkliche (-r/-s)richtiger Kampf mit den deutschen Ämtern. Es gab zụm Teil≈ manchmalzum Teil absurde Probleme mit der die Ạnerkennung, -enhier: BestätigungAnerkennung von offiziellen Dokumenten. Dabei hat mich vor allem der Zeitfaktor ziemlich nervös gemacht. Denn wir wollten, dass Debbie das Kind in Deutschland bekommt. Aber die Bürokratie hat sehr viel Zeit gebraucht. Am Ende hat es zum Glück noch vor der Geburt geklappt. Vorher haben wir in Nairobi geheiratet. Leider konnte aus meiner Familie niemand bei der Hochzeit dabei sein.
In unserem Alltag spielen kulturelle Unterschiede zwischen uns keine große Rolle
Ich bin geschieden und habe aus meiner ersten Ehe vier inzwischen erwachsene Kinder. Jetzt mit Debbie erlebenhier: merkenerlebe ich einen extremen Kontrast. Sie hat ein ganz anderes das Verständnis, -se ➤hier: IdeeVerständnis von Kindererziehung. In ihrer Kultur ist es sẹlbstverständlichhier: normalselbstverständlich, dass sich alle Menschen in der Familie gegenseitigdie einen die anderen füreinạnder da seingegenseitig unterstützen und füreinạnder da seinsich unterstützenfüreinander da sind. Wegen Debbie kritisch sehenhier: ≈ Kritik haben zusehe ich den deutschen Weg, dass ein Elternpaar seine Kinder allein erzieht, deutlich kritisch sehenhier: ≈ Kritik haben zukritischer. Wir sịch einig seinsich einigen könnensind uns bei Fragen in der Erziehung deshalb meistens sịch einig seinsich einigen könneneinig.
Ich versuche, auch bei meinen vier ersten Kindern ein anderes Verständnis von Familie zu schạffenhier: erreichen, dass es … gibtschaffen. Aber das ist nicht leicht. Eigentlich war Debbies und mein Plan, dass wir ihre Familie in Afrika regelmäßigimmer wiederregelmäßig besuchen – auch damit unsere Kinder zu ihren Verwandten einen intensiveren Kontakt bekommen. Aber seit unserer Hochzeit waren wir erst einmal dort. Das ist wirklich schade. Zuerst war es in der Corona-Pandemie nicht möglich, und dann dazukommenhier: auch noch da seinkamen durch die Inflation finanzielle Aspekte dazukommenhier: auch noch da seindazu.
So findet der Kontakt zurzeit vor allem über den Handy- oder Computerbildschirm statt. Ich bin sehr froh, dass eine von Debbies Schwestern in unserer Nähe wohnt. So können wir wenigstens mit ihr und ihrer Familie Zeit verbringen.
In unserem Alltag spielen kulturelle Unterschiede zwischen uns sọnsthier: unabhängig davonsonst keine große Rolle. Debbie ist sehr kosmopolitisch aufgewachsen und schon viel in der Welt gereist. Trotzdem verstehen, dass etwas ein positives Extra istạls Bereicherung sehensehe ich es verstehen, dass etwas ein positives Extra istạls Bereicherung sehenals große verstehen, dass etwas ein positives Extra istverstehen, dass etwas ein positives Extra istBereicherung, dass ich durch sie eine andere Kultur mit so mit Lebenlebẹndiglebendigen Traditionen kennengelernt habe. Ich kann ≈ denkensich vorstellenmir heute gar nicht mehr ≈ denkensịch vorstellenvorstellen, so monokulturell zu leben wie früher.